Zeitungsmeldung

Eine häufige, vielleicht schon zu häufig eingesetzte Methode imitierenden Schreibens ist die Zeitungsmeldung – v.a. im Stile der BILD-Zeitung. Trotzdem kann das Verfahren nach wie vor brauchbar sein.
Die Methode eignet sich gut für den Unterricht: Schon jüngere Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, diesen Stil – orientiert an den W-Fragen – zu kopieren.

Wort zum Sonntag schreiben

Das „Wort zum Sonntag“ schreiben spricht für sich. Durch die ironische Distanz zum Text fällt es leichter, einen Text schnell zu produzieren. Die Methode kann helfen, eigene Predigtklischees frei zu legen.

Interview schreiben

Durch ein fingiertes Interview mit dem Verfasser eines Textes oder einer Person aus einer Geschichte kann man sich stärker in den Schreibanlass, die Situation und die handelnden Personen hineindenken. Dem kann eine Phase der Textarbeit mit einer Mindmap vorausgehen. Interviews sind zudem eine Möglichkeit, Sachtexte zu bearbeiten, in ein Sachtext in eine Interviewform gebracht wird.

Haiku/ Senryû (Rhythmus 575)

Haiku und Senryû sind ursprünglich Formen der japanischen Lyrik. Sie haben ein recht einfaches Schema: Es handelt sich um dreizeilige Gedichte, mit 5 Silben in der ersten, 7 Silben in der zweiten und wieder 5 Silben in der dritten Zeile. Der Unterschied zwischen Haiku und Senryû besteht nicht in der Form, sondern im Inhalt: Haikus sind Naturgedichte, während in Senryû alle Themen behandelt werden können. Allerdings hat sich mittlerweile für beide Formen die gemeinsame Bezeichnung Haiku eingebürgert (vgl. Tanka).

Elfchen/Silben-Elfchen

Das Elfchen ist keine klassische Gedichtform, aber ein mittlerweile klassisches Schreibspiel. Es besteht aus elf Wörtern bzw. elf Silben die sich auf fünf Zeilen verteilen. Diese Grundregeln lassen sich noch um inhaltliche Vorgaben erweitern.

1. Zeile:  ein Wort/ eine Silbe      eine Farbe
2. Zeile:  zwei Worte/ Silben       Gegenstand/Thema
3. Zeile   drei Worte/ Silben        Eigenschaften
4. Zeile:: vier Worte/ Silben        Handlung
5. Zeile:  ein Wort/ eine Silbe      Pointe/Schluss

Biblische Formen imitieren/transformieren

Gattungsformen wie Psalm, Seligpreisung, Gleichnis, Wundergeschichte oder Prophetie sind Idealtypen, die es als reine Formen meistens gar nicht gibt. Schon die biblischen Autoren waren kreativ genug, sich nicht von Formgrenzen einengen zu lassen. Orientiert an den Idealtypen dieser Formen, wie sie z.B. Einleitungen ins Alte und Neue Testament beschreiben, können solche Texte selbst geschrieben werden.
Eine interessante Variante bildet die Übersetzung von einer Gattungsform in eine andere, zum Beispiel indem aus einer Wundergeschichte ein Psalm wird (gesungen vom Wunderempfänger) oder eine Seligpreisung zu einer Wundergeschichte umgestaltet wird.