Standbild bauen und beschreiben

Das „Standbild“ ist eine Methode des handlungsorientierten Unterrichts: Dort bekommen Schüler den Auftrag, ein Standbild zu einer Geschichte zu bauen, d.h. ein „Regisseur“ stellt eine Gruppe zu einer Art Denkmal zusammen. Diese Methode lässt sich variieren, indem die Arbeitsgruppe in zwei Teile aufgeteilt wird: Die eine Gruppe baut ein Standbild, die übrige beschreibt anschließend, was sie sieht.

Wörterblume/Wörtersonne

Wörterblume bzw. Wörtersonne sind grafisch organisierte Listen. Sie sind vor allem als Einstiegsübungen geeignet, weil sie eine Struktur vorgeben, die ausgefüllt werden muss. Es gibt solche grafisch organisierten Listen in zahlreichen Versionen.

Bei der Wörtersonne wird ein Stichwort umkreist und von diesem Kreis gehen zehn Strahlen ab, auf die jeweils ein Einfall notiert werden kann.

Wörtersonne

Auch bei der Wörterblume wird ein Stichwort umkreist, jedoch umgeben diesen Anfangskreis zehn Blütenblätter, auf die dann die Einfälle geschrieben werden.

Wörterblume

Die Wörtersonne entspricht bereits der Anfangs-Mindmap im Mindmapverfahren, während die Wörterblume durch die Umrahmung der Assoziationen an eine einfache Clusterform erinnert.

Liste/Hitliste

Die Liste ist das einfachste Mittel, eine Reihe von Notizen zu einem Thema zu sammeln. Die Liste ist eine oft unterschätzte Grundmethode. Zur Sammlung von Assoziationen zu einem Stichwort empfiehlt es sich, die Länge der Liste klar zu bestimmen, zum Beispiel 10 Wörter zu einem Stichwort oder Thema zu sammeln. Das ist sehr einfach und dennoch effektiv, weil es dazu zwingt, sich auf mehr als nur den erstbesten Einfall einzulassen.
Die Hitliste zählt Einfälle nach einem Kriterum auf (die zehn Besten, Schlechtesten etc.) und zwingt zu Überlegungen nach einer Hierachie.
Das Problem von Listen ist: Sie werden sehr schnell unübersichtlich, weil jede Assoziation gleichwertig neben einer anderen steht. Und sie lassen sich nur schwer weiter entwickeln. Listen kommen vor allem dem linear-begrifflichen Denken entgegen. Eine Weiterentwicklung der Hitliste ist, was man im Mindmapverfahren eine Anfangsmindmap nennt: Die Einfälle werden nicht linear, sondern auf Linien rings um ein Anfangswort gesammelt. Grafisch organisierte Listen sind Wörterblume/Wörtersonne.

Fortsetzung schreiben

Was geschieht eigentlich mit den Menschen, über deren Heilung in den Wundergeschichten berichtet wird? Was erlebte der Psalmdichter, nachdem er seinen Psalm verfasst hat? Das sind zwei Möglichkeiten, einen biblischen Text fortzusetzen. Sie stehen eher am Ende einer Texterarbeitung. Am Anfang steht dagegen die Fortsetzung einer Wundergeschichte, die nicht zuende erzählt wird: Der Blinde ruft nach Jesus – was passiert? Was würde unter bestimmten Bedingungen passieren?
Interessant ist diese Methode nicht nur für den Unterricht, wenn z.B. KonfirmandInnen die Geschichte noch nicht kennen. Auch wer eine Geschichte bereits kennt, kann ab einem beliebigen Zeitpunkt eine Fortsetzung schreiben. In beiden Fällen bietet es sich an, im Anschluss die eigenen Variante mit der biblischen Erzählung zu vergleichen.

Montage

Montage und Collage sind eng miteinander verwandt. Die Eigenart der Montage ist: Aus dem neuen Zusammenfügen von Einzelteilen entsteht ein neues Ganzes: Beispiel für eine Montage wäre, einen Psalm neu zusammen zu setzen, die wörtliche Rede in einer Wundergeschichte durch Psalmworte zu ersetzen oder einen neuen Paulusbrief aus mehreren Briefen zu gestalten. Die Kunst der Montagetechnik besteht darin, dem montierten Text auf dem ersten Blick nicht anmerken zu lassen, dass er nicht ursprünglich in dieser Form geschrieben wurde.

Collage

Bei der Collage kann im Unterschied zur Montage alles – auch offensichtlich nicht zusammengehörendes – zusammengestellt werden. Dabei braucht kein Eindruck von ursprünglicher Einheit angestrebt werden. Im Gegenteil: Die Collage lebt gerade von den Kontrasten. Als Methode der Textproduktion ist die Collage z.B. im Dadaismus eingesetzt worden.
Wenn das Produkt der Collage nicht Selbstzweck sein soll, ist es wichtig, sich mit anderen Interpretationsmethoden der eigenen Arbeit zu nähern. Welche Entdeckungen kann man machen? Welche überraschenden Verbindungen entstehen? Die Beobachtungen lassen sich in einem Cluster oder systematischer in einer Mindmap zusammentragen, die wiederum die Grundlage für einen Text bilden können.
Varianten:
a) Textschnippsel werden auf ein Blatt geworfen und so festgeklebt, wie sie zufällig gefallen sind.
b) Die Collage entsteht in Gruppenarbeit.

Methode 415

Die Methode 415 ist eine Brainwritingtechnik: Es werden Vierergruppen gebildet. Jede Gruppe erhält vier Arbeitsblätter mit einer Frage zum Text. Nun soll jedes der vier Gruppenmitglieder einen Gedanken innerhalb von fünf Minuten skizzieren. Nach fünf Minuten werden die Blätter im Urzeigersinn weitergereicht. Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis alle Gruppenmitglieder auf jedem Arbeitsblatt einen Gedanken niedergeschrieben haben.
Es gibt hierfür zahlreiche Variationsmöglichkeiten, z.B. als Methode 615 (=Sechsergruppen) oder 413 (=jeder hat nur drei Minuten Zeit). Ziel des Brainwriting ist, durch das Erzeugen von Stress zu ungewöhnlichen, spontanen Überlegungen anzuregen.
Als anschließende Phase wird empfohlen, die Ergebnisse in der Kleingruppe zu diskutieren und die besten Ideen auf einem neuen Blatt zu notieren. Dieses Blatt wird schließlich im Plenum vorgestellt.

Brainwriting

Das Brainwriting ist eine Kreativitätsmethode aus dem Wirtschaftsbereich und mit dem Brainstorming verwandt. Wie beim Brainstorming geht es darum, den Assoziationen freien Raum zu lassen. Dazu beginnt jeder Teilnehmer mit einem eigenen Zettel und notiert darauf seine Stichwörter und Ideen zu einem Thema. Nach einer bestimmten Zeit wird das Blatt weiter gereicht, bis es wieder beim Ursprungsautor ankommt.
Statt Stichwörtern können auch kurze Texte produziert werden. Diese Texte entstehen als Gruppentexte: In einem zuvor ausgehandelten Zeitrahmen schreibt jeder Teilnehmer seine Überlegungen zu einem Thema auf einen Zettel. Nach Ablauf der Zeit reicht er den Zettel an seinen Nachbarn weiter, der die Überlegungen fortführt usw. Ist der Zettel wieder beim ursprünglichen Autor angelangt, überarbeitet dieser den entstandenen Text.
Eine Variante bildet die Methode 415.
Zuweilen wird unter Brainwriting auch verstanden, was hier unter Freiem Schreiben (Freewriting) oder unter Automatischem Schreiben (écriture automatique) beschrieben ist.

Scrabble

Scrabble verdankt seinen Namen dem berühmten Kreuzwortbrettspiel:
In einer kleineren Gruppe (max. 10 Personen) kann man auch mit einem solchen Spiel spielen. Die Firma Mattel hat ein Scrabble-Kartenspiel auf den Markt gebracht, das sich auch für größere Gruppen eignet. Ansonsten kann auf einem Papier (in Kleingruppen), auf Folie (in größeren Gruppen), notfalls auch an einer Tafel oder Flipchart gespielt werden.
Das Spiel ist vor allem dazu geeignet, semantische Assoziationen hervor zu bringen. Man legt oder schreibt in die Mitte des Brettes resp. eines karierten Blattes ein Stichwort. Nach Scrabbleregeln werden nun reihum assoziierte Wörter hinzugefügt, d.h. Buchstaben, die zusammen kein neues Wort ergeben, müssen mindestens mit einem Wort Abstand gelegt/notiert werden.
Mit den auf diese Weise gesammelten Wörtern kann man in unterschiedlicher Weise weiterarbeiten: z.B. unter Verwendung der Wörter einen Brief/ eine Postkarte schreiben oder eine Kurzgeschichte oder ein Gebet formulieren.