Strukturieren

Arbeiten an der Form ist Arbeiten an der Struktur. Es geht darum, sich beim Schreiben immer wieder bewusst zu machen, wie der Text aufgebaut ist. Je nach Schreibstrategie geschieht dies bereits planend vor dem Schreibbeginn, ergibt sich während des Schreibprozess oder kann nachträglich in das Geschriebene eingetragen werden. Beim Strukturieren helfen grafische Gliederungsmethoden wie MindMap, Text- und Gedankenpfad oder Notizzettel mit den einzelnen Punkten, die unterschiedlich arrangiert werden können. Diese Methoden helfen, den Gedankengang in eine Sequenz einzelner Schritte aufzuteilen und sich immer wieder neu zu überlegen: Ist diese Schrittfolge sinnvoll und nachvollziehbar bzw. ist sie es noch?

„Strukturieren“ weiterlesen

Die Angst vor’m leeren Blatt

Schreiben ist ein komplexer und damit störanfälliger Prozess. Schreiben sollen oder wollen, aber nicht wissen wie und was und womit anfangen – das ist die sprichwörtliche Angst vor dem leeren Blatt. Weil das Problem komplex ist, gibt es keine einfachen Lösungen bzw. um zu einer Lösung zu kommen, muss man erstmal das Problem analysieren. Wer z.B. keine Lust hat, einen Text zu schreiben, steht vor einem anderen Problem als jemand, der Schwierigkeiten hat, sich auszudrücken.

„Die Angst vor’m leeren Blatt“ weiterlesen

Nicht immer nur „Bitte, bitte!“

Thesen zum Gebet im Gottesdienst

Beten im Gottesdienst ist etwas anderes als das persönliche Gebet. Als öffentliches Gebet ist es nicht nur ein Beten vor anderen, sondern auch für andere: Eine Liturgin oder ein Liturg spricht es stellvertretend für die Gemeinde, die im Idealfall innerlich mitbetet. Vor ein paar Jahren habe ich mit Prädikatinnen und Prädikanten in Gütersloh zur Gebetssprache gearbeitet. Die Thesen von damals habe ich jetzt nochmal überarbeitet und Prädikantinnen und Prädikanten in Münster als Impulsreferat und Gesprächsanstoß vorgetragen.

„Nicht immer nur „Bitte, bitte!““ weiterlesen

Coole Moves

Buttricks Verständnis von Moves

Vor ein paar Jahren waren Fidget Spinner bei Kindern sehr beliebt: ein Spielzeugkreisel, bei dem sich eine Art Flügelanordnung um ein Kugellager in der Mitte dreht. Vergeblich haben ein paar Konfirmanden versucht, mir ein paar „coole Moves“ beizubringen: Unterschiedliche Handgriffe von variabler Komplexität, die sich bei den Könnern zu faszinierenden Fingerchoreografien kombinieren lassen. Eine ähnliche Funktion erfüllen „Moves“ auch in anderen Bereichen: Es sind kleine Bewegungseinheiten, die sich beim Tanzen, Surfen oder Skateboarden zu komplexen Bewegungsabläufen kombinieren lassen und bei Zuschauern ein Staunen auslösen. Coole Moves eben.

„Coole Moves“ weiterlesen

Perspektive in der Predigt

“Die Sprache der Predigt ist wie alles menschliche Sprechen radikal perspektivisch”, schreibt David Buttrick. Der Satz leuchtet zwar unmittelbar ein, aber in der homiletischen Literatur taucht die Frage nach der Perspektive kaum auf. Vielleicht liegt es daran, dass die Frage nach der Perspektive vor allem im Blick auf narrative und fiktionale Texte auf der Hand liegt. Doch wenn alles Sprechen perspektivisch ist, wie Buttrick behauptet, dann gilt das eben auch für die Predigt und dann wäre die Frage zu stellen, warum denn ein Nachdenken über die Perspektivität der Predigt sich lohnen könnte.

„Perspektive in der Predigt“ weiterlesen

Ein Gespräch mit sich selbst

Olaf Georg Klein über das Tagebuchschreiben

„Wenn man ein Tagebuch noch einmal durchliest”, schrieb einmal Truman Capote in einem Reisebericht, „dann meistens die weniger ehrgeizigen Eintragungen jene beiläufigen Zufallsnotizen, die jedoch immer eine tiefe Furche durch die Erinnerung ziehen.“ Es liegt vermutlich an dem, was man heute „Authentizität” nennt, dass gerade nicht die kunstvoll gedrechselten Worte, sondern die eher beiläufigen und noch rohen Notate viel eindrücklicher wirken. Sie erzeugen zumindest den Eindruck, dass sie die unmittelbare Situation der Niederschrift doch irgendwie mittelbar machen.

„Ein Gespräch mit sich selbst“ weiterlesen

Als freier Sätzemacher sein Handwerk verstehen

Mitte November wurden im dlf-Philosophiemagazin „Sein und Streit“ drei Gespräche mit Peter Sloterdijk gesendet.  Simone Miller und Armen Avanessian sprachen mit Sloterdijk über die zentralen Stichworte der Französischen Revolution, „Freiheit“, „Gleichheit“ und „Brüderlichkeit“. Im Rahmen der Gespräche kamen die Moderatoren auch auf das Schreiben zu sprechen. „Als freier Sätzemacher sein Handwerk verstehen“ weiterlesen

Wortspiele

Preacher-Slams scheinen gerade der „heiße Scheiß“ (Christian Binder) der Homiletik zu sein. Holger Pyka, Pfarrer in Wuppertal und selbst als Preacher-Slammer unterwegs hat nun ein Buch dazu herausgebracht: „Spiel mit dem Wort. Kreatives Schreiben für Predigt und Preacher-Slam“. Auf rund 170 Seiten skizziert Pyka knapp und pointiert, wie Preacher-Slam und Kreatives Schreiben die Predigtpraxis bereichern kann. „Wortspiele“ weiterlesen