Die Västerås-Methode ist ein einfaches, vierschrittiges Verfahren, um in einer Gruppe über einen Text zu sprechen. Im Mittelpunkt steht dabei ein strukturiertes Gespräch, bei dem der Text Vers für Vers betrachtet wird. Vorbereitet wird dieses Gespräch durch eine Phase der individuellen Textbegegnung, bei der der Text mit einfachen Randzeichen versehen wird. Gerahmt ist das Ganze durch das Vorlesen des Bibeltextes.
Angeblich stammt die Methode aus dem schwedischen Västerås, allerdings ist über die Hintergründe und Entstehung nichts bekannt. Als einfaches Verfahren der Textarbeit ist die Methode vom ursprünglich kirchlichen Kontext auch in schulische und erwachsenbildnerische Kontexte eingewandert. In den meisten Fällen wird mit einem begrenzten Satz von drei Symbolen gearbeitet, es finden sich aber auch umfangreichere Symbollisten und alternative Symbolerklärungen. Zu viele Symbole verwirren allerdings und erschweren eher das Gespräch, weshalb eine begrenzte, ggf. an den Text angepasste Symbolauswahl sinnvoll ist.
1. Schritt: Text vorlesen
Ein Gruppenmitglied liest den Text einmal laut vor.
2. Schritt: Text markieren
Alle lesen den Text leise für sich und markieren ihn mit Zeichen:
? = verstehe ich nicht
! = ist wichtig
→ = berührt mich
(Mögliche weitere Symbole sind ↔ = reizt zum Widerspruch, ↓ = enthält eine Verheißung, ↑= verlangt eine Reaktion von mir.)
3. Schritt: Text besprechen
Der Text wird Vers für Vers gelesen und im Blick auf die Markierungen besprochen. Zunächst wird geklärt, was nicht verstanden wurde. Danach findet ein Austausch statt über das, was wichtig erscheint und was persönlich bedeutsam ist.
Ein Gesprächsleiter achtet darauf, dass alle zu Wort kommen und alle Verse des Textes in der zur Verfügung stehenden Zeit betrachtet werden.
4. Schritt: Text vorlesen
Nachdem alle Verse besprochen wurden, wird der gesamte Text am Schluss noch einmal laut vorgelesen.
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