Meine erste bewusste Wahrnehmung des CVJM (damals noch „Christliche Verein Junger Männer“, seit 1985 „… Junger Menschen“) geschah, glaube ich, Ende der 70er Jahre durch das Lied „Y.M.C.A.“ der Village People. Ich selbst bin vor allem durch den EC (Entschieden für Christus) christlich sozialisiert. Der EC hat den CVJM damals durchaus als Konkurrenz wahrgenommen, weil er irgendwie ein bisschen der „coolere“ Verein war. Erst als Jugendlicher kam ich in direkten Kontakt zu Leuten aus dem CV, unter anderem über den Herlinghäuser Kirchberghof. Heute habe ich mich mit Søren Zeine getroffen, der als Bundessekretär für den CVJM-Westbund arbeitet und sich in den CVJM-Gruppen auch unserer Gemeinde engagiert.
Der CVJM ist eine der weltweit größten christlichen Jugendorganisationen mit einer über 175-jährigen Geschichte. Auch den CVJM Münster, gegründet als „Jünglingsverein“, gibt es bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Heute ist der CVJM heute an vielen Punkten im Stadtgebiet vertreten. Organistorisches Zentrum ist das Johannes-Busch-Haus in Mauritz. Der CVJM ist Träger mehrerer Kitas, macht Kinder-und Jugendarbeit, Offene-Tür-Arbeit, engagiert sich in der Schulsozial- und Flüchtlingsarbeit und bietet Freizeiten an. In Gremmendorf unterhält der CVMJ das Janusz-Korczak-Haus, wo es auch Gruppenangebote für Kinder und Jugendliche gibt.
Neben dem CVJM Münster gibt es noch den CVJM Bündisch Münster. Der eigenständige Verein hat sich 2018 aus dem Münsteraner CVJM heraus gebildet und mittlerweile 150 Mitglieder. Søren Zeine steht ihm vor. „Bündisch“ verweist auf einen Teil der CVJM-Tradition, die Jugendarbeit mit Formen aus der Pfadfinderarbeit verbindet. Entsprechend tragen die Mitglieder eine Kluft aus Hemd und Halstuch, mit Abzeichen wie dem CVJM-Logo, dem Anker- und dem Eichenkreuz. Die Jungen-Jungschar „Salomo“ Gremmendorf gehört dabei zu den ältesten Ortsgruppen. Sie wurde bereits 1985 gegründet. Heute trifft sich die Mini-Jungschar „Jakob“ (für 5-8-jährige), die Mädchen-Jungschar „Deborah“ und die Jungen-Jungschar „Salomo“ (für 9-13-jährige) sowie die Mädchenschaft „Lydia“ (für 13-17-jährige) jeweils Freitags von 17-19 Uhr im Gemeindehaus der Friedens-Kirchengemeinde.
Søren Zeine ist auch in der Nachbargemeinde in Wolbeck aktiv, sowohl ehrenamtlich als auch nebenamtlich. Er betreut dort den Aufbau einer „Kirche Kunterbunt“. Das Wolbecker Projekt, das durch Corona etwas ausgebremst wurde, aber jetzt am Reformationstag startet, ist Teil eines bundesweiten Netzwerks und inspiriert durch die anglikanische Messy Church. Das ist ein spannendes Projekt und ich kann mir gut vorstellen, dass wir uns in der Friedens-Kirchengemeinde von den Wolbecker Erfahrungen inspirieren lassen können, wie wir selbst Familien- und Kinderkirche machen können. Überlegungen im KuK-Team gibt es dazu ja schon.
Es ist toll, dass der CVJM mit seiner Kinder- und Jugendarbeit Leben ins Gemeindehaus trägt – und dabei schon zum gemeindlichen Urgestein gehört. Mir liegt grundsätzlich viel daran, dass die Arbeitsbereiche in der Kirchengemeinde gut vernetzt sind. An manchen Punkten ist das beim CVJM schon der Fall. Auch von den personellen Verbindungen nach Wolbeck kann das gemeindeübergreifende Miteinander nur profitieren. Demnächst werde ich mal beim Treffen der Jungscharen dabei sein. Angedacht haben wir auch schon, wie ich mich in die Arbeit mit einbringen kann: Zum Beispiel durch einen Gitarrenkurs mit Jugendmitarbeiterinnen und -mitarbeiter. Da bringe ich schon ein bisschen Erfahrung aus Beckum mit.
Beitragsbild von S. Hofschlaeger / pixelio.de.