Die evangelische Geschichte von Münster ist lang und verwickelt. Sie fängt an mit „Stutenbernd“. Das war der Spitzname von Bernd Rothmann, der ursprünglich Prediger an St. Mauritz war. Er sympathisierte mit der Reformationsbewegung und hat dabei Kontakt zu unterschiedlichen Strömungen gehabt. Weil er zum Abendmahl Brot aus Hefeteig verwendete, kam er zu seinem Spitznamen. Besonders die eigentlich recht friedfertige Täuferbewegung hatte es ihm angetan, aber in den Jahren 1532/33 radikalisierte sich die Bewegung in der Auseinandersetzung einerseits mit den Lutheranern andererseits mit dem Bischof.
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Die Wahrnehmung ist eine merkwürdige Sache: Solange etwas durch das Wahrnehmungsraster fällt, existiert etwas für einen selbst gar nicht – bis die Aufmerksamkeit hergestellt ist. Bekanntes Beispiel: Wenn ein Paar erfährt, dass es Eltern wird, sieht es ab sofort überall Schwangere und Kinderwagen. Bei uns sind die Laster der Westfalen AG. Irgendwann während des Umzugstags sprachen die Mitarbeiter des Umzugsunternehmens von den Lastern der Westfalen AG, die dauernd am Pfarrgarten vorbei fahren, als wäre irgendwo ein Nest. Seitdem sehen wir die Laster auch, und seit meinem ersten Erkundungslauf weiß ich auch, dass die Firma gerade mal 400 m von uns entfernt ist.
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Wir leben in einer unversöhnten Welt – das merkt man vor allem daran, dass Menschen einander die Pest an den Hals wünschen. Petra Bahr, Regionalbischöfin in Hannover hat neulich getwittert: „Die, die mir wortreich erklären, warum die Pandemie eine Strafe Gottes ist, zählen sich nie zu denen, die eine Strafe treffen sollte.“ In der Tat gibt es die dubiosesten Erklärung von bestimmten Christen im Internet: Die Pandemie sei eine Strafe für Feminismus, für Homosexualität, oder gleich die ganze liberale westliche Welt. Warum die meisten Opfer ältere Männer sind, warum Corana weltumspannend wütet und warum es mehrere besonders fromme Kirchen und Gemeinden traf, wird nicht erklärt. Die einfache Antwort: Weil Corona eben keine Strafe Gottes ist.
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Am Vormittag haben wir erneut die Öffnung des Gemeindehauses in Angriff genommen. Erste Vorüberlegungen hatten wir schon an Tag 5 angestellt, wobei ich einiges mehr über die Gemeindegruppen erfahren habe. Heute stand für mich mehr das Haus selbst im Blick. Wenn von „Raum 2“ und „Raum 5“ die Rede ist, bekomme ich langsam eine Vorstellung, welcher Raum gemeint ist.
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Heute hat ich ein Date mit KirA. Nein, nicht mit Kira, meiner (Ex-)Vikarin, sondern mit KirA. KirA ist die Abkürzung für „Kirchlicher Arbeitsplatz“. KirA ist ein wichtiges Werkzeug für das kirchliche Meldewesen, man kann auch sagen: die Gemeindegliederverwaltung. Hier wird das digitale Kirchbuch geführt, d.h. es werden Taufen, Trauungen und Beerdigungen erfasst. KirA dient zur Erfassung und Auswertung der kirchlichen Statistik. Es ist natürlich spannend zu sehen, wie die Friedens-Kirchengemeinde in Zahlen aussieht.
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Heute abend habe ich mal einen ersten langsamen Erkundungslauf gemacht – einfach der Nase nach. Ein paar ganz schöne Stellen waren dabei, aber meine Lieblingsstrecke wird das nicht. Knapp 13 km in gemächlichen 90 Minuten. Der erste Eindruck: Münster ist deutlich mehr Fahrradstadt als Läuferstadt. Und ziemlich flach. Die Strecke bietet Höhenunterschiede von gerade mal 25 Metern. Die höchste Erhebung: 61m ü. NN am Bahndamm.
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Zur Gremmendorfer Stadtteilgeschichte gehört, wie schon berichtet, der Pängelanton. Die Karnevalsgesellschaft, der das Lok-Denkmal gehört, hat ihren Ursprung in einer niederdeutschen Laienspielgruppe, der heutigen Niederdeutschen Heimatbühne. Mit dem Präsidenten Jochem Lüke und Wolfgang Klein, der die Öffentlichkeitsarbeit für den Verein macht, gab es heute ein kleines Treffen im Ev. Gemeindehaus. Die Niederdeutsche Heimtatbühne sucht für den Übergang eine Spielstätte, und würde gerne unser Gemeindehaus dafür nutzen.
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Bei Konversion versteht der Theologe in mir natürlich erstmal nur: „Bekehrung“ oder Religions- und Konfessionswechsel. Heute habe ich aber gelernt, dass „Konversion“ auch ein städtebaulicher Begriff ist. Im Bereich der Stadtplanung geht dabei um die Umwandlung von Flächen, z.B. von Brach- und Bauland – oder die Umnutzung von ehemaligen militärischen Bereichen in zivil genutzte Bereiche. Eine solche Konversion findet ein paar hundert Meter von uns auf der anderen Seite des Albersloher Wegs statt: Die Konversion der York-Kaserne. Die riesige Fläche gehört zum Gemeindegebiet und in Zukunft werden hier neue Gemeindeglieder siedeln.
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Heute habe ich zum ersten Mal mit dem Fahrrad die Gemeindegrenze überschritten. Auf der Agenda stand ein Besprechungstermin im Kreiskirchenamt mit dem neuen Superintendenten Holger Erdmann und Vertretern aus der Friedens-Kirchengemeinde und der Kirchengemeinde Wolbeck. Mit dem Rad dauert es keine halbe Stunde vom Pfarrhaus bis zur Superintendentur.
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Ein junger Mann kommt zu einer alten Frau und erzählt: „Leben ist so schwer. Alles drückt mich nieder.“ „Aber nein“, sagt die Alte, „Leben ist federleicht.“ „Ich habe das Gefühl, ich breche bald unter dem Gewicht zusammen“, stöhnt der Junge, doch die Alte entgegnet: „Die meisten Lasten legen wir uns selbst auf die Schultern.“ „Aber …“, will der Junge einwenden, doch die Alte hebt Einhalt gebietend die Hand: „Dieses ‚aber‘ allein wiegt schon eine Tonne.“ – Von Sorgen erfüllt und eingebunden in die Mühen des alltäglichen Hamsterrads ist für manche das Leben fast unverträglich, während andere mit Leichtigkeit durchs Leben schlendern.
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