Mini-Knigge – Regel 2: Auswendig sprechen

Lerne wichtige Texte und liturgische Blocks auswendig. Der Gottesdienst lebt als gemeinsame Feier davon, dass Liturgen und Gemeinde miteinander kommunizieren. Hilfreich für das Gelingen liturgischer Kommunikation ist, wenn liturgische Texte auswendig gesprochen und nicht abgelesen werden, denn dann können Liturgen die Gemeinde ansehen, wenn sie sie ansprechen. Selbst wenn es nicht um im Wechsel gesprochene, liturgische Texte geht, ist das auswendig sprechen Können gut und wichtig. Die Gottesdienstkladde sollte nicht zum Messbuch werden. Nur Gebetstexte und Lesungen können tatsächlich abgelesen werden, weil hier ein kommunikatives Aufblicken in die Gemeinde fehl am Platz ist.

Was Liturginnen und Liturgen auch ohne Kladde auswendig sprechen können sollten, kann sich beispielhaft daran orientieren, was auch Konfirmandinnen und Konfirmanden auswendig lernen müssen: Vaterunser, Glaubensbekenntnis, Gloria Patri, Gloria in excelsis und Einsetzungsworte. Auch ganze liturgische Blöcke sollten kladdenfrei präsent sein. Mit „liturgischen Blöcken“ sind zusammenhängende, liturgische Schritte gemeint, die je nach Gemeinde unterschiedlich sein können. So kann der Einleitungsblock zum Beispiel die Abfolge sein von Votum zur Eröffnung, Gruß, Psalm und Gloria Patri. Und natürlich müssten Liturginnen und Liturgen schließlich den Blick von der Kladde auch wirklich lösen und auswendig mit Blick in die Gemeinde sprechen – insbesondere, wenn es um Wechselrede oder direkte Ansprache geht.

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