Eigne dir Ein- und Überleitungsformeln an. Manche liturgischen Teile müssen eingeleitet werden, vor allem, um eine liturgisch nicht routinierte Gemeinde auf dem Weg durch den Gottesdienst mit zu nehmen. Dabei bewegen sich Liturgen zwischen zwei Extremen: Liturgischer Purismus auf der einen und geschwätziger Moderatorenstil auf der anderen Seite. Natürlich muss nicht jeder Schritt eingeleitet werden. Kennzeichen für die Notwendigkeit einer Einleitung- oder Übergangsformel ist, wenn man im liturgischen Vollzug merkt, dass man selbst oder die Gemeinde immer an der gleichen Stelle hakt und stolpert. Hier gilt es, sich bewusst Formeln anzugewöhnen, die kurz und nicht zu floskelhaft den nächsten liturgischen Schritt einleiten.
Typisches Beispiel ist die Einleitung des Glaubensbekenntnisses nach der Lesung oder die Einleitung des Vaterunsers nach der Fürbitte. Kurze Einleitungsformeln könnten sein: „Wir sprechen miteinander das Glaubensbekenntnis“ oder (falls die Gemeinde bei der Lesung sitzt) „Zum Glaubensbekenntnis bitte ich Sie aufzustehen.“ Zwar meinen liturgische Puristen, solche Regieanweisungen gehörten nicht zum Gottesdienst, aber erstens gewinnen nicht routinierte Gottesdienstbesucher aus klaren Hinweisen Sicherheit beim Mitfeiern des Gottesdienstes. Und zweitens ist es besser, zu sagen, welche Handlungen der Liturg von der Gemeinde erwartet, statt beispielsweise mit der Kladde das Aufstehen und Hinsetzen zu signalisieren. Der Moderatorenstil auf der anderen Seite will in oft launig-lockerer Form „durch den Gottesdienst führen“ und gerät dabei leicht ins unkontrollierte Plaudern. Sich bewusst zu überlegen, welche Ein- und Überleitungsformeln man verwendet, hilft, einen Moderatorenstil ad hoc zu vermeiden.