Auf welche einfachen Grundsätze kann ich mein liturgisches Handeln zurückführen? – Diese Frage habe ich mir vor einem Treffen mit Prädikanten gestellt. Der Prädikantenkonvent hatte sich als Thema Guy Rammenzweigs Liturgischen Knigge aus dem Anhang zum Gottesdienstbuch gewünscht. Beim Lesen habe ich mich gefragt: Ist das tatsächlich auch meine Erfahrung? Rammenzweigs Überlegungen regen zweifellos dazu an, den ganzen Katalog liturgischen Redens und Handelns zu reflektieren. Trotzdem ist mir vieles zu gesetzlich, steif und hochliturgisch (Alexander Seidel hat zu einigen Punkten ganz treffende Nebenbemerkungen gemacht [Link]). So habe ich versucht, meine eigenen zehn Grundsätze knapp als Ratschläge zu notieren – fünf Regeln zum Sprechen, fünf Regel für das weitere Handeln:
1. Verwende eine einfache und klare Sprache.
2. Lerne wichtige Texte und liturgische Blocks auswendig.
3. Eigne dir Ein- und Überleitungsformeln an.
4. Mach genügend Sprechpausen.
5. Vermeide Rechtfertigungen und Selbsterklärungen.
6. Verwende einfache und klare Gesten.
7. Reduziere Auf- und Abtritte auf ein Minimum.
8. Suche und halte Augenkontakt.
9. Triff Entscheidungen und steh dazu.
10. Fehler und Pannen sind normal.
Ich will in den nächsten Tagen/Wochen (je nachdem, wie ich dazu kommen) jeden Gedanken einmal kurz erläutern.