Tag 32: Blick in die Zeitung

Heute morgen lagen zum ersten Mal die Westfälischen Nachrichten bei mir auf dem Tisch. Im Moment habe ich ein Probe-Abo der Regionalausgabe für Münster, Hiltrup, Amelsbüren, Wolbeck und Angelmodde. Zeitunglesen gehört für mich als Person zum Frühstück dazu. Und als Pfarrer möchte ich gerne informiert sein über das, was in der Stadt passiert, in der ich lebe und arbeite. Klar, dass ich auch das ePaper lese, aber zum wirklichen Lesegenuß gehört für mich Papier. Heute bin ich also erstmals bei einer Tasse Tee durch die hiesige Zeitung geschlendert. Da traf es sich ganz gut, dass ich am Nachmittag einen Termin in der Lokalredaktion der WN in Hiltrup hatte.

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Tag 31: In der Nachbarschaft

Von der St. Mauritz-Kirche war gestern schon einmal kurz die Rede. Heute war ich im Stadtteil St. Mauritz, dem ehemaligen Kirchspiel der katholischen Pfarrkirche, unterwegs und habe den Kollegen Moritz Gräper von der Auferstehungs-Kirchengemeinde besucht. Dabei habe ich mehr über die Auferstehungsgemeinde, die Kirche selbst und über die andere Seite der Arbeit von Moritz Gräper als City-Kirchen-Pfarrer erfahren.

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Tag 30: Vom Stutenbernd bis zur Preußenunion

Die evangelische Geschichte von Münster ist lang und verwickelt. Sie fängt an mit „Stutenbernd“. Das war der Spitzname von Bernd Rothmann, der ursprünglich Prediger an St. Mauritz war. Er sympathisierte mit der Reformationsbewegung und hat dabei Kontakt zu unterschiedlichen Strömungen gehabt. Weil er zum Abendmahl Brot aus Hefeteig verwendete, kam er zu seinem Spitznamen. Besonders die eigentlich recht friedfertige Täuferbewegung hatte es ihm angetan, aber in den Jahren 1532/33 radikalisierte sich die Bewegung in der Auseinandersetzung einerseits mit den Lutheranern andererseits mit dem Bischof.

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Tag 29: Brummende Nachbarschaft

Die Wahrnehmung ist eine merkwürdige Sache: Solange etwas durch das Wahrnehmungsraster fällt, existiert etwas für einen selbst gar nicht – bis die Aufmerksamkeit hergestellt ist. Bekanntes Beispiel: Wenn ein Paar erfährt, dass es Eltern wird, sieht es ab sofort überall Schwangere und Kinderwagen. Bei uns sind die Laster der Westfalen AG. Irgendwann während des Umzugstags sprachen die Mitarbeiter des Umzugsunternehmens von den Lastern der Westfalen AG, die dauernd am Pfarrgarten vorbei fahren, als wäre irgendwo ein Nest. Seitdem sehen wir die Laster auch, und seit meinem ersten Erkundungslauf weiß ich auch, dass die Firma gerade mal 400 m von uns entfernt ist.

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Tag 26: Ein Date mit KirA

Heute hat ich ein Date mit KirA. Nein, nicht mit Kira, meiner (Ex-)Vikarin, sondern mit KirA. KirA ist die Abkürzung für „Kirchlicher Arbeitsplatz“. KirA ist ein wichtiges Werkzeug für das kirchliche Meldewesen, man kann auch sagen: die Gemeindegliederverwaltung. Hier wird das digitale Kirchbuch geführt, d.h. es werden Taufen, Trauungen und Beerdigungen erfasst. KirA dient zur Erfassung und Auswertung der kirchlichen Statistik. Es ist natürlich spannend zu sehen, wie die Friedens-Kirchengemeinde in Zahlen aussieht.

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Tag 25: Ein erster Erkundungslauf

Heute abend habe ich mal einen ersten langsamen Erkundungslauf gemacht – einfach der Nase nach. Ein paar ganz schöne Stellen waren dabei, aber meine Lieblingsstrecke wird das nicht. Knapp 13 km in gemächlichen 90 Minuten. Der erste Eindruck: Münster ist deutlich mehr Fahrradstadt als Läuferstadt. Und ziemlich flach. Die Strecke bietet Höhenunterschiede von gerade mal 25 Metern. Die höchste Erhebung: 61m ü. NN am Bahndamm.

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Tag 24: Niederdeutsches Theater

Zur Gremmendorfer Stadtteilgeschichte gehört, wie schon berichtet, der Pängelanton. Die Karnevalsgesellschaft, der das Lok-Denkmal gehört, hat ihren Ursprung in einer niederdeutschen Laienspielgruppe, der heutigen Niederdeutschen Heimatbühne. Mit dem Präsidenten Jochem Lüke und Wolfgang Klein, der die Öffentlichkeitsarbeit für den Verein macht, gab es heute ein kleines Treffen im Ev. Gemeindehaus. Die Niederdeutsche Heimtatbühne sucht für den Übergang eine Spielstätte, und würde gerne unser Gemeindehaus dafür nutzen.

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Tag 23: Konversion in Münster

Bei Konversion versteht der Theologe in mir natürlich erstmal nur: „Bekehrung“ oder Religions- und Konfessionswechsel. Heute habe ich aber gelernt, dass „Konversion“ auch ein städtebaulicher Begriff ist. Im Bereich der Stadtplanung geht dabei um die Umwandlung von Flächen, z.B. von Brach- und Bauland – oder die Umnutzung von ehemaligen militärischen Bereichen in zivil genutzte Bereiche. Eine solche Konversion findet ein paar hundert Meter von uns auf der anderen Seite des Albersloher Wegs statt: Die Konversion der York-Kaserne. Die riesige Fläche gehört zum Gemeindegebiet und in Zukunft werden hier neue Gemeindeglieder siedeln.

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Tag 19: Pängelanton

Wenn es einen roten Faden gibt, der sich vom Vikariat bis zur jetzigen Pfarrstelle zieht, dann ist es der Pängelanton. Das Wort – ein westfälischer Ausdruck für eine Dampflok – ist mir das erste Mal in Lippstadt begegnet, wo eine ehemalige Bahnstrecke durchführte. Auch in Soest gab es einen entsprechenden Bezug, unter anderem über einen Radweg von Soest nach Brilon. In Beckum war vom Pängelanton als Bummelbahn nach Münster die Rede und entsprechend nimmt Münster den Bezug auf.

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