Die Umkehrung ist ein Spiel mit Oppositionen und Negationen. Vor allem Texte, die mit kontrastreichen Begriffen arbeiten (Liebe, Gerechtigkeit etc.), eignen sich für diese Methode (vgl. Variationen und Wörter ersetzen).
Variationen
Die Variation ist die allgemeinste Bezeichnung für Texteingriffe. Einstiegsübung kann ein einzelner Vers sein, der nach allen möglichen sprachlichen Regeln variiert wird.
Im Anschluss daran kann das Verfahren an längeren Texten probiert werden und über die bloß sprachliche Variation hinausgehen. Dazu gehört z.B. das Spiel mit Handlungsalternativen und den damit verbundenen Veränderungen im Text.
Vor allem kleine Formen, wie z.B. in der Arbeit mit einzelnen Versen oder kurzen Perikopen, eignen sich zur Variation, weil die Texte überschaubar sind und einerseits Original und Variante, andererseits mehrere Varianten miteinander verglichen werden können. Der Vorteil variierender Transformation liegt auf der Hand: Es ist einfacher, eine Vorlage nach eigenen Vorstellungen zu überarbeiten, statt einen Text von Grund auf selbst zu schreiben. Mit wachsender methodischer Schreibkompetenz wird man sich aber immer weiter von der ursprünglichen Vorlage entfernen können.
Textverfremdung
Die Textverfremdung zielt darauf, einen Aspekt eines bereits erarbeiteten Textes besonders heraus zu stellen, indem der Text vollständig umgearbeitet wird (vgl. Variationen)
Beispiele für Textverfremdungen sind die Veränderung von Ort oder Zeit der Handlung, Veränderung der handelnden Personen (z.B. Männer- und Frauenrollen tauschen), die Gestaltung als Fabel oder die Erzählung rückwärts (vom Ende zum Anfang: Die Jona-Geschichte z.B. beginnt dann nicht mit der Berufung, sondern mit Jonas Warten auf die Vernichtung Ninives).
Textumbau
Die Methode des Textumbaus ist auf die formalen Eigenschaften eines Textes gerichtet. In der Regel es darum, einen lyrischen Text in Prosa oder Drama umzusetzen oder umgekehrt. Vor allem die Methode, einen Prosatext schrittweise immer weiter zu ‚verdichten’, bis daraus ein ‚Gedicht’ entsteht, dürfte gerade auch für Ungeübte zu bewältigen sein. Ziel ist, einen Text auf einen Kerngedanken zu reduzieren – unabhängig davon, ob dieser der vermeintliche Kerngedanke des Textes insgesamt ist (vgl. Précis und Text löschen)
Textpuzzle
Texte imitieren
Die Textimitation ist eine verbreitete Methode im Deutschunterricht, wird dort aber häufig im Sinne eines normierten Schreibens angewandt (Zeitungsmeldung). Hier dominiert die spielerische Variante. Das Imitieren von Texten kann in zweierlei Weise geschehen: Erstens als Variation eines vorliegenden Textes oder zweitens als vollständige Neugestaltung eines Textes im Anschluss etwa an ein Clustering oder Mindmapping.
Text unterstreichen/ gliedern / löschen
Das Unterstreichen und Gliedern von Texten gehört zu den Grundlagen der Textarbeit – obwohl dies selbstverständlich erscheint, ist es dies keineswegs: Auch das Unterstreichen will gelernt sein und bedarf regelmäßiger Übung.
Das Unterstreichen, Gliedern und Löschen von Text (vgl. Précis) dient dazu, die Informationsfülle eines Textes zu reduzieren. Es handelt sich dabei immer um vorbereitende Arbeitsschritte: Wichtige Textinformationen sollen für das eigene Verarbeiten hervorgehoben werden.
Standbild bauen und beschreiben
Das „Standbild“ ist eine Methode des handlungsorientierten Unterrichts: Dort bekommen Schüler den Auftrag, ein Standbild zu einer Geschichte zu bauen, d.h. ein „Regisseur“ stellt eine Gruppe zu einer Art Denkmal zusammen. Diese Methode lässt sich variieren, indem die Arbeitsgruppe in zwei Teile aufgeteilt wird: Die eine Gruppe baut ein Standbild, die übrige beschreibt anschließend, was sie sieht.
Soziogramm
Die sozialen Beziehungen der Handelnden in einem Erzähltext werden grafisch dargestellt. Ein vorhergehender Arbeitsschritt kann sein, die handelnden Personen in einem Text zu unterstreichen.
Schrift-/ Wort-/ Buchstabenbilder
Recht einfach ist die Methode, mit Worten und Buchstaben zu „malen“. Dazu genügt ein Blatt und ein Stift. Die Aufgabe besteht darin, ein Bild nur mit Buchstaben und Worten zu gestalten. Das Vorgehen ähnelt dem kaligrafischen Arbeiten, ist aber stärker grafisch orientiert und verzichtet in der Regel auf das vollständige Abschreiben eines Textes.