Beim Schreiben kann nicht alles gleichzeitig stattfinden, sonst besteht die Gefahr, sich zu verzetteln. Der Begriff des Verzettelns kommt aus der Weberei, wo ein Faden durch die „Zettel“ genannten Längsfäden geschossen wird. Dabei die Übersicht und den Faden zu verlieren, heißt, sich zu „verzetteln”.1 Methodisch schreiben heißt, das eigene Vorgehen beim Schreiben zu strukturieren. Die Einteilung des Schreibprozesses in Phasen kann dabei hilfreich sein, wobei jede und jeder das für sich selbst passende Prozedere herausfinden muss. Ulrike Scheuermann2 hat den Schreibprozess in sieben Phasen gegliedert, betont dabei aber: Diese Abfolge ist kein allgemeines Gesetz. Die Phasen müssen dem eigenen Schreibtyp angepasst werden. Bezogen auf das Schreiben eines Predigtmanuskripts lassen die Phasen sich wie folgt skizzieren.
Strukturieren
Arbeiten an der Form ist Arbeiten an der Struktur. Es geht darum, sich beim Schreiben immer wieder bewusst zu machen, wie der Text aufgebaut ist. Je nach Schreibstrategie geschieht dies bereits planend vor dem Schreibbeginn, ergibt sich während des Schreibprozess oder kann nachträglich in das Geschriebene eingetragen werden. Beim Strukturieren helfen grafische Gliederungsmethoden wie MindMap, Text- und Gedankenpfad oder Notizzettel mit den einzelnen Punkten, die unterschiedlich arrangiert werden können. Diese Methoden helfen, den Gedankengang in eine Sequenz einzelner Schritte aufzuteilen und sich immer wieder neu zu überlegen: Ist diese Schrittfolge sinnvoll und nachvollziehbar bzw. ist sie es noch?
„Strukturieren“ weiterlesenDie Angst vor’m leeren Blatt
Schreiben ist ein komplexer und damit störanfälliger Prozess. Schreiben sollen oder wollen, aber nicht wissen wie und was und womit anfangen – das ist die sprichwörtliche Angst vor dem leeren Blatt. Weil das Problem komplex ist, gibt es keine einfachen Lösungen bzw. um zu einer Lösung zu kommen, muss man erstmal das Problem analysieren. Wer z.B. keine Lust hat, einen Text zu schreiben, steht vor einem anderen Problem als jemand, der Schwierigkeiten hat, sich auszudrücken.
„Die Angst vor’m leeren Blatt“ weiterlesenIn der Schreibwerkstatt
Werkzeuge und Orte schreiben mit
Ob wir einen Laptop benutzen oder das Smartphone, mit einem Bleistift etwas in ein Notizbuch kritzeln, mit dem Füllfederhalter in eine elegante Kladde schreiben oder gar eine alte Schreibmaschine benutzen: Das Schreiben wird durch das verwendete Material beeinflusst.
„In der Schreibwerkstatt“ weiterlesenCoole Moves
Buttricks Verständnis von Moves
Vor ein paar Jahren waren Fidget Spinner bei Kindern sehr beliebt: ein Spielzeugkreisel, bei dem sich eine Art Flügelanordnung um ein Kugellager in der Mitte dreht. Vergeblich haben ein paar Konfirmanden versucht, mir ein paar „coole Moves“ beizubringen: Unterschiedliche Handgriffe von variabler Komplexität, die sich bei den Könnern zu faszinierenden Fingerchoreografien kombinieren lassen. Eine ähnliche Funktion erfüllen „Moves“ auch in anderen Bereichen: Es sind kleine Bewegungseinheiten, die sich beim Tanzen, Surfen oder Skateboarden zu komplexen Bewegungsabläufen kombinieren lassen und bei Zuschauern ein Staunen auslösen. Coole Moves eben.
„Coole Moves“ weiterlesenDie eigene Geschichte erzählen
„Erzähl uns deine Geschichte!“ – Diese einfache Aufforderung bringt Bobette Busters Storytelling-Ansatz auf den Punkt. Buster ist davon überzeugt, dass jede und jeder eine Geschichte zu erzählen hat. Das Problem ist nur, dass diese Geschichte oft überlagert ist von der Angst, zu viel von sich preiszugeben, seine Wunden zu zeigen oder zu meinen, dass man nichts interessantes zu erzählen hat. Deshalb wird die Geschichte dann künstlich aufbauscht mit Fakten und Details, die keinen interessieren. Die „Story hinter der Story“ (S. 65 ff) freizulegen, und die eigene Geschichte so zu erzählen, dass die Welt zuhört – darum geht es in „Story“.
„Die eigene Geschichte erzählen“ weiterlesenAn Liedtexten schrauben
Was schwarz auf weiß im Liederbuch vor einem liegt, scheint erstmal wie in Stein gemeißelt. Aber die Zeiten ändern sich und Lieder, die einmal gut passten, wirken irgenwann vielleicht doch deplaziert. Es spricht deshalb einiges dafür, manchmal Texte weiter-, um- oder fortzuschreiben.
„An Liedtexten schrauben“ weiterlesenBibelarbeit und Textarbeit
Predigen ist Reden mit biblischen Texten. Wer predigt, eignet sich biblische Texte an, indem er oder sie mit der Bibel arbeitet. Bibelarbeit ist also ein wesentlicher Bestandteil der Predigtarbeit, selbst dann, wenn es sich nicht um eine Textpredigt handelt. Predigtarbeit wiederum ist ein Oberbegriff für den Prozess der Predigtvorbereitung. „Bibelarbeit und Textarbeit“ weiterlesen
Västerås-Methode
Die Västerås-Methode ist ein einfaches, vierschrittiges Verfahren, um in einer Gruppe über einen Text zu sprechen. Im Mittelpunkt steht dabei ein strukturiertes Gespräch, bei dem der Text Vers für Vers betrachtet wird. Vorbereitet wird dieses Gespräch durch eine Phase der individuellen Textbegegnung, bei der der Text mit einfachen Randzeichen versehen wird. Gerahmt ist das Ganze durch das Vorlesen des Bibeltextes. „Västerås-Methode“ weiterlesen
Fünf-Schritte-Methode
Die Fünf-Schritte-Methode ist eine Lesemethode, die auf gründliche Lektüre und inhaltliche Bündelung konzentriert ist. Das Verfahren wird unterschiedlich beschrieben und begegnet unter verschiedenen Namen (z.B. SQ3R-Methode). Was diese Methodenfamilie verbindet ist, dass der zentrale dritte Schritt, das genaue Lesen, zwei vorbereitende und zwei nachbereitende Phasen hat. „Fünf-Schritte-Methode“ weiterlesen